Schon im Alter von 17 Jahren begann ich mich für Homöopathie zu interessieren und meine Begeisterung wuchs stetig weiter. Dass die Naturwissenschaft bis heute die homöopathische Heilmethode nicht plausibel erklären kann, hat meine Aufmerksamkeit und Entwicklung hin zur Homöopathie jedoch nie beeinträchtigt. Kann doch unsere Wissenschaft so manches nicht erklären, so lesen wir z.B. über zahlreiche Krankheiten: „die Ursache ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt, es wird aber vermutet...“
Ich bin davon überzeugt, dass ein „geistartiges Prinzip“ – wie es schon Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, in Paragraph 9 seines Organon der Heilkunst vor rund 200 Jahren genannt hat – der Wirkung dieser Heilmethode zu Grunde liegt. Diese geheimnisvolle Wirkungsweise – die doch nach klaren Regeln verläuft – ist es, die mich unter anderem schon von Anfang an und bis heute an der Homöopathie interessiert und fasziniert. Für mich stellt die Homöopathie eine außergewöhnliche Therapie dar, bei der es um mehr geht, als nur darum, Krankheitssymptome "weg" zu machen. Dr. S. Hahnemann schreibt darüber in Paragraph 2 seines Organon der Heilkunst: „Das höchste Ideal der Heilung ist schnelle, sanfte und dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit (…)“.
(Quellenangabe: Hahnemann, Samuel [Hg. von Haehl, R.]: Organon der Heilkunst. Heidelberg 1991, Haug-Verlag) - *)
Der homöopathisch arbeitende Therapeut hat dabei die Aufgabe, die richtige Medizin zu finden, die individuell, also für jeden Menschen besonders bestimmt wird. Dazu benötigt er eine präsente Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen und die Gabe zu beobachten und die richtige(n) Frage(n) zu stellen; das sind wichtige Qualitäten. Dieser Herausforderung stelle ich mich in der Praxis jeden Tag aufs Neue. Nicht immer gelingt das so gut, aber ich verspreche Ihnen, mich darum immer neu zu bemühen. Da die Medizin nach dem „Ähnlichkeitsgesetz“ gefunden wird, ist darüber hinaus eine gute Arzneimittelkenntnis absolut erforderlich. Deshalb gehört es auch zu meinem Beruf, die homöopathische "Materia Medica" (= Arzneimittellehre) fortwährend zu studieren. Denn nur diejenige homöopathische Medizin, die - ihrem Wesen nach - dem Kern des Problems eines behandlungsbedürftigen Menschen ähnlich ist, ist für ihn die richtige. Die wichtigste Aufgabe des Behandlers ist es also, eine starke Beziehung zwischen dem zu behandelnden Menschen und der homöopathischen Arznei herauszufinden (Ähnlichkeits-Beziehung).
Weiterhin ist zu bedenken, dass die Arznei nicht in purer Form verabreicht wird, sondern in einer speziellen Zubereitung, die „Potenzierung“ genannt wird. Dabei wird nach genauen Regeln stufenweise Schritt für Schritt ein Prozess der Verdünnung und Verschüttelung oder Verreibung der ursprünglichen Substanz durchgeführt, an dessen Ende eine wirksame, ungiftige und einnahmefreundliche homöopathische Medizin steht. Die Verabreichung dieser Medizin erfolgt nach dem Grundsatz der "kleinsten Dosis". Man kann es sich so vorstellen, dass das homöopathische Arzneimittel z.B. in Form von Globulis verabreicht wird, wobei die Globulis nur Träger der feinstofflichen Information des potenzierten Heilmittels sind. Diese Information stellt einen Reiz (im Sinne einer Reiztherapie) für den zu behandelnden Menschen dar, durch den dessen sog. Selbstheilungskräfte angeregt werden können. *)
Seit dem Beginn meiner beruflichen Tätigkeit als Heilpraktiker ist die Homöopathie mein Tätigkeitsschwerpunkt.
Rainer Bienlein
Heilpraktiker für Homöopathie
Das ist kein Arzt, der nicht das Unsichtbare weiß, das keinen Namen trägt, keine Materie hat und hat doch seine Wirkung. Nicht der Corpus ist die Arznei, das wahre Arkanum ist unsichtbar.
- Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus -
Meine wichtigsten Lehrer in der praktischen Anwendung der Homöopathie waren:
- Herr Dr. med. Walter Glück, Arzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie, klinischer Prüfarzt, Kurarzt, Arbeitsmedizin, Qualitätssicherung; Sooß und Baden bei Wien, Österreich (1997)
Bei Herrn Dr. Glück habe ich eine homöopathische Arzneimittelprüfung (Adeps-s.) absolviert. - Frau Heilpraktikerin Kriemhild Port, Nürnberg (1997)
Im Institut für Ayurveda und Klassische Homöopathie von Frau Port erlebte ich die homöopathischen Arzneimittelbilder u.a. von Lac-h. und Tab. im ganzheitlichen persönlichen Experiment. - Frau Heilpraktikerin Dorothea Müller, Nürnberg (1997)
Bei einigen Hospitationen in der Praxis von Frau Müller durfte ich wertvolle Erfahrungen in der Behandlung vor allem von Schwangeren und von Klein- und Schulkindern sammeln. - Frau Dr. med. Eva-Maria Bischoff, Ärztin für Allgemeinmedizin und Homöopathie, Kurärztin; Bad Berneck, Bindlach (1998 bis 2001)
In einer großen homöopathischen Arztpraxis zu lernen und zu arbeiten war für mich eine sehr wesentliche Bereicherung meines Erfahrungsschatzes. Darüber hinaus durfte ich in vielen persönlichen Gesprächen mit Eva-Maria Bischoff tiefe Einblicke in das Wesen und die Philosophie der Homöopathie und darüber hinaus bekommen. Die Zusammenarbeit und Freundschaft mit dieser als Ärztin und Mensch sehr beeindruckenden Frau gehören zu den prägenden Erlebnissen meiner bisherigen Laufbahn, die mich immer begleiten werden.